Habt Ihr den wirklich verdient?

Es geht das Wort „jedes Volk hat die Regierung, die es verdient“. Das ist nicht neu – Joseph Marie de Maistre, 1811. Heute, am Tag nach der Präsidentschaftswahl in den USA, kommt es mir aber im Hinblick auf alle, die Donald Trump NICHT gewählt haben geradezu zynisch vor. Hoffentlich habe ich hier übertrieben. Gestern hatte ich mich noch (sehr) skeptisch gefragt, ob die US-Amerikaner einen Wechsel von Obama zu Trump wirklich verdient hätten. Heute ist mir das bis auf Weiteres komplett schleierhaft..
Ich habe aber wohl das Massenaufkommen an frustrierten Wählern unterschätzt, die vom imperialistischen Egozentrismus neoliberaler Multi-Konzerne in ihrer Lebensperspektive bedroht und betrogen wurden (und werden).
Nächster Gedanke: haben die Türken oder irgendwelche Afrikaner ihre Regierungen verdient? Weiter will ich lieber gar nicht fragen.
Ganz nebenbei: ein besonders unwohles Gefühl habe ich, wenn ich sehe, wie die Russen sich heute freuen. Das geht, glaube ich, nach hinten los.
Mir fällt es heute schwer, mir vorzustellen, warum sich Trumps Wähler in ihrem Hilfeersuchen ausgerechnet an einen solchen extremen Repräsentanten dieser antisozialen Geisteshaltungen wenden – einen heuchlerischen Angeber, der mit skrupellosen Betrug zum Multimilliardär geworden ist. Haben die US-Amerikaner mit dieser Wahl nicht den Fuchs zum Verwalter des Hühnerstalls gemacht?
Klar, viele schämen sich, daß er gewählt wurde. Ich als als Ami würde mich auch schämen. Aber ich  hätte auch das deutliche Gefühl, daß es für die Demokraten spätestens in dem Moment vergeigt war, als man Bernie Sanders nach Hause geschickt hat.
Liebe Freunde, es tut mir echt leid für Euch!

Hier ist – zusammengestellt von meinem Freund und Kollegen, dem Saarbrücker Drummer Oliver Strauch – eine schöne und auch versöhnliche Erinnerungsgeste (von ihm auf „facebook“ veröffentlicht), die ich am heutigen Tag besonders sinnvoll und angebracht finde:

THIS IS MY AMERICA
Abbildung einer USA-Flagge(… herein talking about US-America in particular, of course:) Neil Armstrong, John Wesley Powell, Martin Luther King Jr., Sitting Bull, Malcolm X, Abraham Lincoln, John F.Kennedy, George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt, Woodrow Wilson, Eleanor Roosevelt, Bette Davis, Buster Keaton, Stan Laurel & Oliver Hardy, Frank Lloyd Wright, Andy Warhol, James Abbott, MacNeill Whistler, Jackson Pollock, Georgia O’Keeffe, Woody Allen, Marx Brothers, Peter Lorre, Sinclair Lewis, Eugene O’Neill, Pearl S. Buck, T. S. Eliot, William Faulkner, Orson Wells, George Gershwin, Frank Zappa, Robert Crumb, Mark Twain, Michael Moore, Elvis Presley, Madonna, Bob Dylan, Charles Ives, Marlon Brando, Al Pacino, James Dean, Gary Cooper, Art Blakey, Max Roach, Sonny Rollins, Charles Bukowski, Michael Jackson, Charlie Chaplin, Ford Madox Ford, F.Scott Fitzgerald, Francis Ford Coppola, Leonard Bernstein, John Steinbeck, Norman Mailer, Dizzy Gillespie, Scott Joplin, Charles „Buddy“ Bolden, Earl Hines, Fats Waller, Count Basie, Benny Goodman, Scott LaFaro, Art Tatum, Thelonious Monk, Nat King Cole, Clark Terry, Dave Brubeck, Miles Davis, John Coltrane, Bill Evans, Herbie Hancock, Joe Henderson, Gerry Mulligan, Chet Baker, Ornette Coleman, Wes Montgomery, Stanley Turrentine, Sarah Vaughan, Dinah Washington, June Christy, Bix Beiderbecke, Jelly Roll Morton, Joe „King“ Oliver, Cab Calloway, Benny Carter, Charlie Christian, Coleman Hawkins, Fletcher Henderson, Johnny Hodges, Julian „Cannonball“ Adderley, Glenn Miller, Ben Webster, Lester Young, Art Tatum, Jimi Hendrix, Danny Kaye, B.B.King, Prince, Quentin Tarantino, Johnny Cash, Billie Holiday, Ella Fitzgerald, Frank Sinatra, Louis Armstrong, Mary Pickford, Henry Ford, Fred Astaire, Little Richard, Gene Kelly, Marilyn Monroe, Billy Wilder, Muhammad Ali, James Stewart, Michael Jordan, Charlie Parker, Duke Ellington, Henry Miller, Ernest Hemingway, Charles Mingus, Humphrey Bogart, Raymond Chandler, Alfred Hitchcock, Quincy Jones, Stevie Wonder …and many, many other Greats!

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3 Kommentare

  1. Schöner Beitrag, gut auf den Punkt gebracht. Die politische Situation ist wirklich schwer zu ertragen!
    Quincy Jones, Stevie Wonder und Alfred Hitchcock liefere ich noch nach …

    1. D´accord und danke für den Kommentar, Johannes. Deine drei großen Amerikaner nehme ich gern mit in die Aufzählung auf. Hitchcock mußte ich übrigens nachlesen, weil ich zuerst dachte, er sei Brite. Stimmt auch, aber er hatte mit 56 Jahren die US-Staatsbürgerschaft (zusätzlich) angenommen. Geht also in Ordnung. Grüße – Johannes

      1. Hitchcock war mein Denkfehler, wahrscheinlich wegen der vielen amerikanischen Schauspieler in seinen Filmen. Wenn es trotzdem stimmt, umso besser 🙂
        Hier noch ein nettes Fundstück zu dem Thema: http://www.trumpdonald.org/
        Wäre doch was, wenn da Jazz aus der Trompete käme. Vielleicht Mingus‘ Fables of Faubus…

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