Metaphern

Genauer gesagt: hier sammle ich spaßige**), mißlungene Metaphern, Redewendungen und Versprecher, die mir im Laufe der Zeit begegnen.

  • Das wäre, als würde man die Katze von hinten aufzäumen. (Landespolitikerin im Interview)
  • Die eierlegende Vollmilchsau. (Eine der Lieblings-Metaphern meines leider früh verstorbenen Freundes Herwig Holst – gleichwohl unbeabsichtigt, da er die Originalversion nicht kannte.)
  • Altersentscheidungen.
  • Licht am Tunnel… (hatte mit dem Ende des 2. Corona-Lockdowns und musikalischen Aktivitäten zu tun)
  • … Kuchen vom Brot nehmen. (Minister P. Altmaier im Interview)
  • Jetzt wollen wir mal nicht kleinlicher sein als der Papst.
  • Das zehrt an den Nerven.
  • Die Hand, die einen füttert, beißt nicht. (Diese erstaunliche Feststellung sowie die nächsten beiden stammen von verschiedenen Tierpflegern in verschiedenen TV-(Zoo)-Sendungen).
  • Kleine Geschenke erhellen die Freundschaft.
  • Das müssen wir jetzt nicht über die Bahn brechen.
  • Große Schatten werfen ihre Ereignisse voraus (mal im DLF gehört).
  • Das erfordert eine Änderung im Grundsgesetz (Aus dem Radio – womöglich war sogar ein Genitiv geplant? Es ging jedenfalls nicht um Tierhaltung.)
  • Ähnlich auch: Das gilt ganz grunzipiell*.
  • … gut gegen Angora Pectoris (hätte hier ein Latinikum helfen können?)
  • Du bist mein Ein und O*.
  • Da hat er in den sauren Apfel gewilligt*.
  • Das ist so blöd, daß es mir die Schamröte in die Augen treibt*.
  • „Buddhistisches Standesamt” (anstelle von “statistisches Bundesamt“)*.
  • Noch mehr Beispiele kann ich mir nun aber nicht mehr aus den Haaren saugen*.

(Wird fortgesetzt.)

*) Zitiert aus “Reden ist Schweigen, Silber ist Gold” / Prof. Dr. Helen Leuninger / dtv

**) Wahrscheinlich völlig überflüssige Schlußbemerkung:
Man könnte – nur einmal angenommen – einwenden, daß dieses Material hier eigentlich nicht „aufhebenswert“ sei, weil vielleicht gar nicht witzig genug. Oder auch, daß es unethisch wäre, Häme oder Schadenfreude über ein Mißgeschick eines anderen Menschen zu pflegen – schließlich könne es Jedem mal passieren, daß eine Redewendung mißlingt.
Dazu möchte ich vorsorglich einwenden: dergleichen zu vermuten oder gar zu unterstellen trifft hier keineswegs zu. Es geht nicht um Bloßstellung (auch, wenn ich ganz selten einmal den „Autor“ nenne) oder sonstiges billiges Amusement über irgendein Mißgeschick anderer Menschen, sondern um Humor in Kombination mit möglichst gesundem Menschenverstand – und diese Kombination bedeutet, gegebenenfalls auch einmal über sich selbst lachen zu können.
Allerdings entstehen insbesondere verkorkste Metaphern mitunter auch durch gewisse Bildungsmängel, die in unserer Zeit allmählich offensichtlicher werden – eben gerade anhand verunglückter Floskeln, Sprüche, Redewendungen. Das wird man im Einzelnen auch ohne Extrahinweise verstehen.
Wer dergleichen nicht hören mag und diese Inhalte hier auch ansonsten nicht lustig findet, sei auf meine künstlerische Freiheit und Pressefreiheit verwiesen und bekommt hiermit den Hinweis, er/sie könne dann eben auch „draußen bleiben“. Kann man halt nix machen.

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