Der „kleine Aufreger zwischendurch“: heute habe ich den Versuch aufgegeben, bei einer für mich neuen Praxis in Ludwigshafen einen Arzttermin zu vereinbaren. Unter zwei Telefonnummern schaltete sich immer nur eine Ansage ein, die u. a. eine alternative Nummer „für Kollegen und Privatpatienten“ bekanntgab, ansonsten wurde auf die Möglichkeit verwiesen, eine Terminvereinbarung per Mail zu beantragen.
Ist das nicht offen betriebene Zweiklassenmedizin?
Es mag kaum überraschen, daß man es mit einer dieser kostenoptimierten Praxen mit fünf oder sechs Ärzten zu tun hat, die offenbar versuchen, sich unter irgendeinem blöden Namen einen Anstrich als kleine Spezialisten-Klinik zu geben. Wohl so was ähnliches wie diese ach so toll günstigen Friseurläden mit -zig Angestellten – jedes Mal behandelt Dich jemand anderes; fehlt nur noch, daß Du beim Betreten des Ladens, hier: der Praxis eine Wartenummer ziehen mußt.
Na toll, erstklassig. Ich konnte mich nicht enthalten, eine Beschwerde-Mail zu schreiben: „ … ich benötige keine zweitklassige Behandlung … “ usw.
Aber ich weiß ja: das Ganze ist im Verhältnis zur bereits eskalierten Wirklichkeit nur ein recht harmloses Beispiel. Obendrein und sicherlich war meine Mail so vergeblich – wie ich auf badisch so schön habe sagen hören – „wie wenn man ´em Ochs ins Horn pfetzt“ (hochdeutsch: kneift). Aber wenigstens sagen (schreiben) wollte ich es eben doch.
Hoffentlich greifen diese heruntergekommenen „hippokratischen Ideale“ nicht noch weiter um sich.