Wie man an nebenstehender Abbildung (anklicken zum Vergrößern) eindrücklich erkennen kann, belasten LKWs Straßen, Brücken usw. in überproportionalem Maß. Daher sollte es als grundsätzlich berechtigt angesehen sein, zu Reparatur und Erhaltung der Verkehrswege angemessene Gebühren zu erheben.
Für PKW können solche Gebühren nach dem »Verursacher-Prinzip« dagegen wohl nur anhand des Kriteriums »CO2-Ausstoß« vernünftig definiert und entsprechend bemessen werden. Damit käme auch endlich einmal der längst zu berücksichtigende Aspekt der »Umwelt-Nutzung« ins Spiel.
Mein Blog besteht diesmal nicht aus einem eigenen Text, sondern ich erlaube mir, einen Vorschlag des Kollegen Joe Völker für eine sinnvolle Autobahngebühr zu zitieren:
Streckenbezogene Abrechnung (wie in Frankreich und Italien) statt einer Pauschale (wie geplant). Das System existiert, denn so wird seit Jahren bei uns die Lkw-Maut erhoben.
Abgerechnet werden soll die Strecke multipliziert mit dem CO2-Ausstoß, z.B. 1¢ pro Kilometer pro 100mg/m³, wobei die ersten 100mg frei sein sollten. Dafür sollte die Kfz-Steuer gestrichen werden.Wer pro Jahr 15.000 km Autobahn fährt, bei einem Ausstoß von 140 mg/m³, würde also 60 € bezahlen.
Diese Methode fördert schadstoffarme Autos (wie in England), Fahrgemeinschaften, Mitfahrzentralen und das simple Auto-stehen-lassen. Denkbar wäre ein jährliches Abschmelzen der 100mg-Grenze.
Für dieses Geld würde ich mir einen besseren Straßenzustand wünschen (wie in Frankreich) und einen besseren Zustand der Toiletten (wie in Frankreich, wo sie auch an Raststätten gratis sind — man hat ja schon „Eintritt“ bezahlt). Der Zustand deutscher Autobahntoiletten ist einer Kulturnation unwürdig.
Das finde ich interessanter als die recht unseligen Konzepte, mit denen ein aktueller Verkehrsminister Dobrindt (CSU) sich offenbar auf Gedeih und Verderb zu profilieren sucht.
Über den Kommentar zum „Zustand deutscher Autobahntoiletten“ habe ich mich noch einmal mit dem Autor verständigt. Gemeint waren solche auf den Parkplätzen (nicht diejenigen auf Raststätten). Insofern muß ich mich der Meinung allerdings wiederum anschließen. Allerdings würde ich den Zustand französischer Autobahntoiletten weniger optimistisch beurteilen.
Bliebe eigentlich nur noch die Frage übrig, wie die Gebühren denn auszurechnen wären. Aber auch dafür gibt es schon ein Konzept: der kleine Transponder, der in jedem Lkw eingebaut ist, könnte ebensogut in jeden PKW eingebaut werden.
Das ist übrigens ein Gerät, das einem Autoradio ähnelt (s. zum Thema ggf. auch diesen →Link). Es erfaßt über GPS die Position des Fahrzeugs, speichert die Fahrstrecke und errechnet anhand der Daten die zu zahlende Gebühr – die Maut bei LKW, analog also die Autobahngebühr bei PKW.
Warum nicht?